Wasserrad    Kirchmühle Langenwolmsdorf

SEIT 1559



Die Kirchmühle wurde im Jahr 1559 im Amtserbbuch zum ersten Mal urkundlich erwähnt. Es wird vom Besitzer Matts Brehm, dem Mittelmüller berichtet. Die Mühle umfasst damals eine Hufe Grundstück. Im Jahr 1560 auf der damals erschienenen Oeder-Karte wird ein Georg Brehm mit einer Mühle mit einem Gang und der Brettmühle genannt. Nach 1576 geht der Besitz an Georg Clare. 1602 ist im Landessteuerregister Caspar Clare mit nur einer Mahlmühle sowie einem Besitz von 6 Ruten und ½ Hufe und im Schocksteuerregister von 1612 mit 9 Ruten ¾ Hufe aufgeführt. Schon 1651 ist im Kirchenbuch Langenwolmsdorf Melchior Böhme als Besitzer eingetragen, der zu diesem Zeitpunkt allerdings bereits verstorben war. 1653 wird dort als neuer Besitzer Jacob Kotte genannt. 1667 gehört zu der Mühle, die die „Kirchmühle genannt (wird) und auf der Gemeinde steht“, „ein dazu gekauftes Luschdorf“. Es wurde also vermutlich ein Teil des ehemaligen Luschdorfs nach dessen Zerstörung an die Mühle verkauft. Um 1670 besitzt Marten Kotten die Mühle, die auch 1721 im Lexikon von Sachsen genannt wird. Er vererbt sie 1711 seinem Sohn Christian Kotte, bei dem sie 1774 abbrennt. Sie wurde wieder aufgebaut und am 23.7.1783 besitzt ein Johann Gottlob Kotte die Kirchmühle. Im Jahr 1826 brennt die Kirchmühle erneut ab. Am 9.3.1867 kaufte Johann Heinrich Lehmann (geb. 1836) den Besitz der Kirchmühle von Karl August Neumann. Nach seinem Tod 1870 geht der Besitz im Erbgang an seine Ehefrau Caroline Wilhelmine über, von der ihr Sohn Karl Hermann Lehmann (geb. 1867) am 7.9.1895 den Besitz käuflich erwarb. Als 1913 nach dem Tod von Karl Hermann Lehmann die Mühle an dessen Frau Amalie Wilhelmine überging, wurde die Schneidemühle stillgelegt. Im Zug der Elektrifizierung 1917 wurde ein Elektromotor angeschlossen, um die Mühle bei Niedrigwasser zu betreiben. Der Nachfolger Karl Hermann Lehmanns, sein Sohn Otto Hermann Lehmann pachtete die Mühle am 1.1.1931 von seiner Mutter, meldet zum 2.1.1931 die Mahlmühle und Bäckerei als Gewerbe an und kaufte sie schließlich im Jahre 1936. Nach dem Tod Otto Hermann Lehmanns 1976 geht der Besitz der Kirchmühle in eine Erbengemeinschaft über. Die Söhne Horst Lehmann (Gewerbe seit 31.1.1974) als Müllermeister und Günther Lehmann (Gewerbe seit 12.11.1976) als Bäckermeister führen die Geschäfte in zwei unabhängigen Betrieben weiter. Die Mühle war schon im 17. Jahrhundert eine Mahl- und eine Schneidemühle. Wann die Bäckerei dazu kam, ist nicht bekannt. Bis 1913 wurde die Mahlmühle sowie die Schneidemühle mit je einem Wasserrad oberschlächtig angetrieben. Nach der Stilllegung der Schneidemühle 1913 erfolgten laufende technische Verbesserungen in der Mahlmühle sowie in der Bäckerei. 1956 wurde das bis dahin 48 cm breite Schaufelrad in ein 60 cm breites Schaufelrad verändert. Die Wasserkraftanlage der Kirchmühle wurde saniert und wird zur Stromerzeugung genutzt. Im Wohnbereich der Mühle werden moderne Wohnungen entstehen. Die Mühle bleibt erhalten.

Kirchmühle 1910
Mühle 1910

Kirchmühle 1910
Kirchmühle 1910

Kirchmühle ca. 1940
Kirchmühle 1940

Kirchmühle 1949
Kirchmühle 1949

Kirchmühle 2002
Kirchmühle 2002

Kirchmühle 2012
Kirchmühle 2012

Kirchmühle 2015
2015

Dezember 2013
        Der Mühlgraben wurde gereinigt

Januar bis April 2014
        Der Wohnbereich wurde entkernt

April bis Mai 2014
        Die Aufteilung der Wohnungen und des Ladens wird vom Architekten geplant

April bis Mai 2014
        Die Wasserkraftanlage wird eingebaut

Mai 2014
        Das Wasserrad dreht sich wieder und erzeugt sauberen Strom

Mai 2014
        Das die Strasse durchquerende Rohr wird von einer Radeberger Firma bereinigt. So kann endlich wieder         genug Wasser in den Mühlgraben geleitet werden.

Dezember 2014
        Der Trinkwasseranschluß zur Kirchmühle wurde verlegt

Dezember 2014
        Pünklich am 16.12.2014 wird die Baugenehmigung erteilt

Dezember 2014 und Januar 2015
        Es gibt ausreichend Regen, das Wasserrad läuft und es wird sauberer Strom erzeugt.


Januar und Februar 2015
        Die Ausschreibungen für die Sanierungsarbeiten der Wohnungen und des Ladens laufen

März bis Oktober 2015
        Das komplette Wohngebäude wird saniert

Oktober 2015
        Die ersten Mieter werden einziehen.